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Meine Schule

Rudelfrieden

Hundeschule Rudelfrieden in Hamburg

Im Ernst, hier begann selbiger meines Lebens. Mein Hundespassminister hat sich, als ich kam, die Finger wund gewählt auf der Suche nach einer Schule. Toll fand ich das nicht: Erst hat er keine Zeit gehabt, weil er immer in einen großen, silbernen Knochen, mit dem ich nicht spielen durfte, sprach, dann musste ich mir meine für die damalige Zeit viel zu großen Pfoten wundlaufen und jeden Heckmeck, den sich irgenwelche Hundeschulen-Zweibeiner ausdachten, mitmachen. Nur die richtige Schule war nicht dabei.

Ich sollte kurz und devot gehalten werden und hatte Angst vor anderen Hunden, die in Zwingern eingesperrt waren oder einfach nur angebunden waren. Für die Zweibeiner gab es Kaffee und Suppe und Wurst, für uns noch nicht einmal Wasser. Und mit zwölf Wochen hat ein Wuschelpelz doch immer Hunger und Durst.

Bei einem langen Spaziergang - mit meinem Minister allein - erzählte er mir, dass er mal bei einer Menschenschule war, in der alle komisch gleich gekleidet waren und große Fahrzeuge mit Ketten hatten und alle nur merkwürdig laut und oft rumbrüllten. Ich glaubte damals, Männerschulen und Hundeschulen seien das gleiche, nur dass in der Hundeschule kein Fussball geguckt wird.

Doch dann fand mein Spassminister eine richtige Schule für mich. Als er das erste Mal mit Maren, der Chefin, telefonierte, war er ganz still und hat viel zugehört - was ich von ihm sonst gar nicht kenne.

Als wir morgens losfuhren - meine Zweibeiner sagten, mitten in der Nacht - waren wir alle ganz schön aufgeregt, da wir alle nicht wussten, was uns erwartet. Nach einer langen Fahrt waren wir dann in einen der schönsten Parks Hamburgs, dem Jenisch-Park.

Dort durfte ich erst einmal mit zwei neuen Freunden spielen, Lucky und Sunny. Später kam noch ein kleiner Beagle hinzu, dessen Namen ich nicht kenne. Der Mann der irgendwie ganz wichtig war, weil alle Zweibeiner ihn begrüßten, nannte den Beagler immer ganz lieb "Meine kleine Kröte". Sobald ich den Namen weiss, ändere ich es. (Nachtrag: Pepper)

Dann mussten wir an die Leine. Der wichtige Mann war Paule, mein zukünftiger Hundeschulenoberlehrer. Aber wie ein Lehrer sah er gar nicht aus. Dann redete er erst einmal. Paule war mein erster Lehrer mit einer ganz sanften, aber doch festen Stimme, nicht so keifig und laut wie die der Menschen in den Schulen davor.

Was er sagte, habe ich nicht verstanden, es war viel und es klangt ganz kompliziert. Verstanden habe ich nur, dass wir im Rudel leben und das es im Rudel einen Chef geben muss. Ich habe gehofft, dass ich in der Hundeschule lerne, wie ich ein guter Chef für meine Zweibeiner werde.

Ein paar Übungen habe ich meinen Zweibeinern ja schon vor der Schule beigebracht. Sie sind ganz wild auf Leckerlis gewesen und wurden immer ganz verzückt, wenn sie mir welche geben durften, weil sie so toll reagiert haben, wie ich es wollte. So habe ich sie dressiert, dass sie "sitz!" sagen und mir dann was zwischen die Zähne schieben, weil ich mich setzte. Ich bin danach sofort aufgestanden und das Spiel ging von vorne los. Ich glaube, ohne Paule hätten die meinen Trick nie gerafft. Eigentlich schade.

Was ich noch verstanden habe, war, dass Paule wollte, dass wir arbeiten. Der Mann hat echt keine Ahnung, habe ich mir gedacht. Erstens bin ich viel zu jung und zweitens habe ich keinen Daumen. Wie soll ich dann arbeiten. Mein Hundespassminister und meine Zweibeinerin arbeiten doch. Reicht das nicht?

Was ich toll fand, war, dass wir nicht wie die Affen sitzen mussten. Paule sagte, wir sollen lernen, dass es Spass macht, an der Leine zu sein. Mit Lucky habe ich dann Löcher bis fast nach Australien gegraben. Keiner hat geschimpft und die Menschen haben danach die Löcher einfach wieder zugemacht.

Als die erste Stunde zu Ende war, wusste ich, was Arbeit ist. Ich war nämlich ganz müde und habe auf der Rückfahrt geschlafen. Als wir zu Hause waren, wollte ich auch nichts essen und nur schlafen. Nach dem Spielen war ich nie so müde.

Nach sechs Wochen waren meine Menschen ganz zufrieden mit mir, weil ich so viel gelernt habe. Aber ich glaube, die beiden haben viel mehr gelernt als ich, vor allen Dingen habe ich den Eindruck, sie wissen jetzt beide, was sie von mir wollen und wie sie es mir sagen. Das war vorher nämlich nicht ganz so. Und für einen kleinen Hund ist es ganz schön schwer, alles zu lernen. Aber seit die beiden meine Schule beendet haben, geht es viel besser. Unter uns Hunden: Es ist auch ganz schön, wenn man in der Stadt jemanden hat, auf den man sich verlassen kann, weil er sich einfach besser auskennt.

Dafür rennen wir nachts im Wald nicht gegen Bäume. Wuff.

Wenn Eure Zweibeiner auch so viel lernen sollen: Die Hundeschule heisst Rudelfrieden. Eure Dosenöffner erreichen Maren Welskopf unter 040 / 413 567 11 oder unter www.rudelfrieden.de